Rezension – Mein böses Herz – Wulf Dorn

Titel: Mein böses Herz
Autor: Wulf Dorn
Verlag: cbt
Genre: Thriller/Jugendbuch
Seitenanzahl: 412


vordembuch

Mein böses Herz lag schon sehr lange auf meinem SuB, bevor ich es gelesen habe. Ich habe es damals bei Thalia bei den Sale Büchern entdeckt und da mich der Klappentext neugierig gemacht hat, habe ich es gleich in den Warenkorb geschmissen. Ich weiß gar nicht, warum es so lange auf meinem SuB lag, denn jetzt wünschte ich mir, dass ich es viel eher gelesen hätte.


klappentext

„Da war jemand. Ein Eindringling, hier bei mir im Zimmer. Noch bevor ich die Augen aufschlug, spürte ich seine Gegenwart. Kalt. Finster. Böse. Sieh mich an, Doro!“
Seit dem Tod ihres Bruders wird Doro von Halluzinationen verfolgt. Eigentlich dachte sie, die Wahnbilder in den Griff bekommen zu haben, doch als sie mit ihrer Mutter aufs Land zieht, scheint die neue Umgebung erneut etwas in ihr auszulösen. Stimmen verfolgen sie. Und eines Nachts sieht Doro in ihrem Garten einen Jungen: verstört, abgemagert, verzweifelt. Der Junge bittet sie um Hilfe – und ist dann spurlos verschwunden. Wenig später erfährt Doro, dass er schon vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen haben soll…


meinemeinung

Ich möchte jetzt schon zu Beginn mitteilen, dass mich dieses Buch wirklich begeistert hat. Schon auf den ersten Seiten wird man mitten in Doros Halluzinationen geschmissen und diese haben es wirklich in sich. Eigentlich macht mir Horror nichts aus, aber auch ich hat hatte beim Lesen an manchen Stellen wirklich Gänsehaut. Denn Doro kann sich nicht erinnern, was vor dem Tod ihres kleinen Bruders geschehen ist und was sie zu dieser Zeit gemacht hat. Sie kann manche Ereignisse nicht wirklich zuordnen: Sind sie Realität oder Fantasie? Und auch der Leser weiß es nicht genau und wird in ein Verwirrspiel geworfen. Doro verbirgt ein dunkles Geheimnis, das sie aber selbst nicht kennt. Sie besucht einen Psychiater, aber auch dieser konnte ihre verdrängte Erinnerung bisher nicht lüften.

An sich gilt es also zwei Geheimnisse aufzudecken. Das von Doro selbst und das des Jungen. Die Aufklärung der beiden Fälle geht langsam, von Seite zu Seite voran. Die Spannung nimmt dadurch aber nicht ab, sondern durch bestimmte Details nimmt sie eher immer zu und der Spannungsbogen wird ständig gehalten. Erst gegen Ende werden die Fragen beantwortet und erstaunen den Leser.

Die Atmosphäre ist sehr düster und an manchen Stellen sogar eher gruselig. Dorn schafft es, dies aber nicht zu gewollt oder gar belustigend wirken zu lassen. Stattdessen kann man wirklich Doros bedrückende Lage und ihre Hilflosigkeit verstehen.

Die Charaktere sind einfach gestaltet, bis auf Doro, deren Innenleben der Leser mitbekommt. Ich mochte die Protagonistin Doro sehr. Sie ist eine ‚Synnie‘, also eine Synästhetikerin. Sie nimmt Töne, Gerüche oder Räume etc. anders wahr. Zum Beispiel wirkt ein Raum auf sie grün. Dies fand ich besonders spannend, da ich mich für dieses Thema schon länger interessiere. Auch mochte ich Doro, da sie für  mich glaubhaft gehandelt hat und sie so hartnäckig bleibt und sie sich in nichts reinreden lässt.
Das Buch ist aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben. Dadurch fühlt man sich ihr und den Ereignissen noch näher und wird noch mehr in die Geschichte gezogen und kann sich gut in Doro hineinversetzen und ihre Lage besser nachvollziehen. Aber auch die anderen Personen fand ich sehr interessant.
Der Schreibstil ist sehr einfach und das Buch ist flüssig zu lesen. Die Kapitel sind sehr kurz, aber enden immer unerwartet, sodass man gleich weiter lesen möchte.

Die ganze Zeit fragt man sich, was ist real und was nicht? Ich liebe solche Bücher, da ich sie so spannend finde und immer auf das Ende hinfiebere und das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. So war es auch bei Mein böses Herz.
Besonders hat mir auch gefallen, dass dieses Buch  ohne Gewaltszenen auskam, sondern diese nur angedeutet wurden.
Am Ende hatte ich einen Verdacht, wie das Buch ausgehen würde, aber ich wurde überrascht, denn es kam anders. In der Geschichte gibt es viele Wendungen und Überraschungen. Es st ein verwirrendes Gestrick, der Leser wird auf falsche Fährten geführt.

Insgesamt geht dieses Buch an die Psyche. Es macht wirklich sehr nachdenklich, denn man kennt die andere Person nie zu 100% und weiß nicht, was in ihrem Inneren vor sich geht. Kann man ihr glauben oder verbirgt sie etwas? Hat nicht jeder etwas „Böses“ in sich? Und hat der andere es unter Kontrolle oder lässt er es manchmal aus raus?
Dorn geht in einem Nachwort nochmals auf dieses Thema ein, was ich sehr positiv finde. Denn dieses Buch ist ein Jugendbuch, das ein sehr wichtiges Thema behandelt. Das Böse in uns allen. Jeder hat wohl mal in Gedanken einer Person einen Fluch gewünscht. Sind wir aber deswegen gleich eine böse Person?


FAZIT

Mein böses Herz ist ein Buch, welches den Leser nachdenklich zurück lässt. Es behandelt ein wichtiges Thema, über welches jeder von uns schon mal nachgedacht hat. Wer einen spannenden und mysteriösen Pageturner lesen möchte, sollte zu diesem Buch greifen.

Ich vergebe 5 von 5 Sternenbrisen.

5sternenbrisen

charline

7 Gedanken zu „Rezension – Mein böses Herz – Wulf Dorn

  1. Hallo ♥
    Eine super Rezension, habe sie wirklich gerne gelesen! Und die Geschichte scheint wirklich richtig spannend zu sein! Würde gerne wissen wie es ausgeht 😀
    Wünsche dir ein tolles Wochenende!

  2. Das Buch klingt spannend, wandert mal auf meine WuLi, aber nach Career of Evil brauche ich noch ein bisschen Verschnaufpause, weil auch dieses Schätzchen hatte es ganz schön in sich.( Da dann aber wirklich auch mit richtig ekelhaften Sachen.)
    Wenn ich nur mehr Platz hätte, meine Regale platzen aus allen Nähten.
    Liebe Grüße
    MeerderWörter

      1. Mir hat der zweite Teil bisher am besten gefallen. Wirst du sicher verstehen, wenn du den dann liest. Der erste war auch ziemlich cool, ich mag Robin so sehr.

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