Rezension – Zara Nesbit – Ily Romansky

Vor einigen Wochen habe ich in einem Beitrag erzählt, was ich mir für ein Buch wünsche. Ily Romansky hat mir daraufhin geschrieben und gemeint, dass ihr Debüt einige Punkte meiner Wunschliste erfüllt. Gespannt habe ich mir nach der Buchmesse das Buch geschnappt und gelesen und ja, das Buch hat meine Erwartungen erfüllt.


kalppentextEin abgelegenes Dorf in Warwickshire. Der Fluch einer Hexe. Eine junge Gouvernante im Kampf gegen dunkle Mächte.

England, 1557. Magie ist aus ihrem tausendjährigen Schlaf erwacht. Ungehindert fließt sie über das Land. Wer ihr begegnet, findet den Tod, oder schlimmer, wird selbst zu einem Magus – gejagt von der Inquisition.
Zara Nesbit, eine unerfahrene Gouvernante, wird in das einsame Dörfchen Blackby geschickt, um die Tochter des Barons Wycliff vor Magie zu beschützen. Schnell stellt sie jedoch fest, dass dunkle Mächte bereits im alten Gemäuer lauern. Als auch noch eine junge Magd unter mysteriösen Umständen stirbt und der Verdacht auf Zaras Schützling fällt, muss sie selbst den Mörder finden, bevor es zu spät ist. Denn der Fluch der Hexe ist noch nicht gebrochen – und der Blutrabe kreist weiter hungrig über ihren Köpfen.


meinemeinungZara Nesbit ist eine Gouvernante in England des 16. Jahrhundert. Eine Zeit, in der (häufig) Frauen als Hexen angesehen und gejagt wurden. Dieses Thema der Hexenjagden hat Romansky in ihrem Buch auf faszinierende Weise eingebunden. In der Geschichte wird das wahre Geschehen, die damaligen „Hexen“verbrennungen, mit Fantasyelementen versehen. Denn in dem Buch gibt es die Magie und Hexen wirklich. Und Zara soll Gertie, das Kind des Barons, davor bewahren.
Die Protagonistin war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist eine junge mutige Frau, die nicht schnell aufgibt, Gerechtigkeit möchte und die ein Geheimnis umgibt, das ich unbedingt ergründen wollte. Sie ist nicht perfekt und macht auch Fehler, wodurch sie auf mich authentisch wirkte. Besonders toll fand ich, dass sie sich nicht viel aus den Sprüchen der Männer gemacht hat. Denn zur damaligen Zeit war das Frauenbild ja sehr unschön. Auch die anderen Charaktere fand ich alle sehr gut und interessant konstruiert. Besonders die alte Mrs. Neadlethumber und Maggie haben mich oft zum Grinsen gebracht, wenn auch aus verschiedenen Gründen.
Die Geschichte spielt in einem kleinem Dorf und dieses Dorfleben fand ich interessant. Die Bewohner waren so, wie ich sie auch erwartet hatte: alles, was von der Norm abweicht, ist suspekt und hat ganz bestimmt etwas mit Hexerei zu tun. Es wird viel getrascht und misstraut. Die Atmosphäre der damaligen Zeit wurde wirklich sehr passend aufgebaut (also so wie ich sie mir auch vorgestellt habe).
Zara ist auf der Suche nach einem Mörder, sie ermittelt auf eigene Faust und möchte für Gerechtigkeit sorgen. Für mich war sie eine sehr angenehme Ermittlerin, die logisch denkt und kein Klischee aus anderen Krimis ist. Die Geschichte punktet dabei mit einigen unerwarteten Wendungen, wodurch die Spannung immer wieder aufs Neue aufgebaut wird. Besonders das Ende hat mich sehr fasziniert.

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Ein ganz besonderer Pluspunkt ist meiner Meinung nach, dass es im Buch keine wirkliche Liebesgeschichte gibt. Zara wird mal angemacht, aber das nimmt sie nicht ernst. Die Geschichte ist somit in keiner Weise romantisch und genau sowas habe ich gesucht. Ich fand das mal richtig erfrischend beim Lesen.
Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte spielt im 16. Jahrhundert und die Sprache der Charaktere wurde dem angepasst. Es ist aber alles sehr verständlich und wirkt nicht gekünstelt, sondern meiner Meinung nach authentisch. Auch das Setting hat meiner Meinung nach gepasst. Der Leser befindet sich in einem kleinen Dorf. Die Umgebung wird kurz, aber passend beschrieben, sodass man auch noch sich selbst die Gegend vorstellen kann. Besonders die schaurige Atmosphäre, die durch magische Wesen, der Magie und der Jagd nach dem Mörder zustande kam, konnte mich gefangen nehmen und hat das Leseerlebnis besonders gemacht.
Die Magie spielt eine sehr große und wichtige Rolle. Magier und Hexen sind ungern gesehen und werden verfolgt. Dennoch bekommt man beim Lesen viel von Zaubereien mit. Ich hätte mir aber gewünscht, noch mehr darüber zu erfahren, wie zum Beispiel wo die Magie herkommt und wie man sie genau nutzt. Auch bin ich über wenige Rechtschreib- und Formatierungsfehler gestolpert, die aber nur minimal gestört haben.


fazitZara Nesbit – Blutrabe ist ein tolles Debüt und konnte mich mit einer spannenden Geschichte mit verwobenen Fantasy- und Krimielementen und liebenswerten Protagonisten überzeugen. Mit der schaurigen Atmosphäre ist es das perfekte Buch für die dunklen Winterabende.


Allgemeine Infos

Titel: Zara Nesbit – Blutrabe
Autorin: Zara Nesbit
Selbst veröffentlicht
Seitenanzahl: 354
Teil 1 einer Reihe

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