Heute habe ich für euch eine Rezension zu einem Buch für jüngere Leser. Normalerweise lese ich solche Bücher selten, Das Leben ist ein Rechenfehler hat mich jedoch neugierig gemacht.
Inhalt – Das Leben ist ein Rechenfehler
Das Buch ist die Erzählung von Enni über ihre letzten Wochen im Internat, in welches sie von ihrer letzten Pflegefamilie gebracht wurde, nachdem sie mal wieder Mist gebaut hat. Die Familie selbst zieht mit ihrem Bruder Noah in die Schweiz. Enni will ihnen nach und aus dem Internat abhauen. Denn Noah ist ihr bester Freund und der einzige, dem sie trauen kann. Dazu braucht sie aber die Hilfe von anderen Schülern. Im Gegenzug soll sie ihnen auch bei einem Plan helfen…
Meine Meinung
Was mich neugierig an diesem Buch gemacht hat? Die Protagonistin! Enni ist eine besondere Figur. Sie lebte in mehreren Pflegefamilien und -heimen und hat nicht immer tolle Erfahrungen gemacht. Aber sie ist tough und lässt sich nicht unterkriegen und hat es faustdick hinter den Ohren. Manchmal wird sie jedoch sehr wütend. Und sie schimpft und flucht. Aber so etwas sollte ja nicht in Kinderbüchern stehen. Außerdem ist das an ihrem Internat verboten. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, da Enni ihre Geschichte aufschreibt. Aus diesem Grund hat sie alle Schimpfwörter zensiert, also durchgestrichen. Und das sind einige. Man kann jedoch nicht erkennen, was zuvor dort gestanden hat.
Schöne Illustrationen
Die Aufmachung macht dieses Buch besonders. Die durchgestrichenen Wörter wirken sehr persönlich. Ich denke Kinder werden daran ihren Spaß haben. Daneben gibt es auch einige wirklich schöne Illustrationen. Dadurch kann man sich die schöne Kulisse und die Charaktere noch besser vorstellen.
Für mich waren es manchmal zu viele durchgestrichene Wörter, also Schimpfwörter. Ich habe mir beim Lesen immer die selben gedacht und leider war ich nicht so kreativ. Bei mir hat sich also einiges wiederholt. Kinder kennen aber vielleicht mehr lustige Schimpfwörter und so könnte das Lesen amüsanter werden. Aber manchmal habe ich auch einfach nichts für die durchgestrichenen Wörter gedanklich eingesetzt und das hat auch Sinn gemacht.
Vielfältige Charaktere
Ebenso besonders sind die Charaktere. Es gibt Enni, das toughe junge Mädchen. Sie soll erst 11 Jahre alt sein, auf mich hat sie aber schon viel älter und reifer gewirkt und nie wie 11. Aber vielleicht kommt dies auch durch ihre Lebensgeschichte und den Erfahrungen, von denen sie oft erzählt. Dabei fühlt man sehr mit ihr mit. Die Geschichte wirkt durch die lebhaften Erzählungen und Emotionen dennoch sehr authentisch. Enni hat wirklich schlaue und vernünftige Gedanken, zum Beispiel zum Thema Ängste. Aber sie hat auch Angst und bekommt Wutanfälle. Im Buch wird verständlich davon erzählt und Enni lernt, wie sie damit umgehen kann.
Dann ist da noch Dante, der im Rollstuhl sitzt und super cool ist. Karan ist ein sehr schüchterner und ängstlicher Junge, der aber überhaupt nicht danach aussieht. Auch ein blindes Mädchen und ein Junge mit Diabetes kommen im Buch vor. Es gibt somit sehr vielfältige Figuren, mit denen sich Leser*innen identifizieren können. Die Charaktere sind nicht immer so, wie sie von außen scheinen. Sie sind tiefgründiger und haben etwas zu erzählen.
Die Geschichte ist wirklich spannend und sehr unterhaltsam erzählt. Es werden viele wichtige Themen wie Familie, Freundschaft, Mut, Wut, Hürden und Hilfsbereitschaft aufgegriffen und auf ganz besondere Weise umgesetzt. Ich musste öfter schmunzeln und hatte Spaß am Buch, auch wenn es nicht für mein Alter gedacht ist. Es wird anscheinend noch eine Fortsetzung geben, denn die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt.
Fazit
Das Leben ist ein Rechenfehler ist ein besonderes gestaltetes Buch. Mit den vielfältigen Charakteren und einer Geschichte, die Themen wie Mut, Freundschaft und auch negative Erlebnisse im Leben aufgreift, hat Vanessa Walder einen Reihenauftakt geschrieben, an dem nicht nur Kinder ihre Freude haben werden.
Allgemeine Infos:
Titel: Die Unausstehlichen und ich – Das Leben ist ein Rechenfehler
Autorin: Vanessa Walder
Illustratorin: Barbara Korthues
Verlag: Loewe
Seitenanzahl: 272
Ich danke dem Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!
Liebe Charline,
ab und zu greife ich auch immer gerne mal zu einem Kinderbuch und dieses hört sich wirklich toll an – danke für den Tipp!
Liebe Grüße
Jill
Liebe Jill,
freut mich, dass ich dich neugierig machen konnte 🙂
Liebe Grüße
Charline