Save Me - Mona Kasten

Rezension – Save Me – Mona Kasten

Ich wollte mal etwas neues ausprobieren und habe aus diesem Grund zu dem Genre Young Adult gegriffen, welches ich bisher gekonnt umgangen bin. Das Buch wird sehr gelobt und so habe ich gehofft, dass es auch mir gefallen wird.

Titel: Save Me
Autorin: Mona Kasten
Verlag: Lyx
Seitenanzahl

Teil 1 von 3


kalppentext

Sie kommen aus unterschiedlichen Welten.
Und doch sind sie füreinander bestimmt. 

Geld, Glamour, Luxus, Macht — all das könnte Ruby Bell nicht weniger interessieren. Seit sie ein Stipendium für das renommierte Maxton Hall College erhalten hat, versucht sie in erster Linie eins: ihren Mitschülern so wenig wie möglich aufzufallen. Vor allem von James Beaufort, dem heimlichen Anführer des Colleges, hält sie sich fern. Er ist zu arrogant, zu reich, zu attraktiv. Während Rubys größter Traum ein Studium in Oxford ist, scheint er nur für die nächste Party zu leben. Doch dann findet Ruby etwas heraus, was sonst niemand weiß — etwas, was den Ruf von James‘ Familie zerstören würde, sollte es an die Öffentlichkeit geraten. Plötzlich weiß James genau, wer sie ist. Und obwohl sie niemals Teil seiner Welt sein wollte, lassen ihr James — und ihr Herz — schon bald keine andere Wahl …


meinemeinung

Ich habe dieses Buch schnell gelesen, da mich interessiert hat, wie es ausgehen wird. Auch Kastens Schreibstil hat dazu beigetragen, der sehr flüssig ist und sich wunderbar lesen lässt. Dennoch habe ich einige Kritikpunkte.

Fangen wir aber mal mit dem Positiven an. Ich mag das Setting. Die Geschichte spielt in England an einer Schule „der Reichen“. Ich musste dabei sehr an Gossip Girl denken, wo an der Schule auch nur Aussehen und Beliebtheit zählen. Unsere Protagonistin Ruby ist natürlich eine Außenseiterin und gehört nicht zu den coolen Schülern. Sie möchte damit auch nichts zu tun haben und konzentriert sich auf ihr Ziel, an der Oxford Universität zu studieren. Sie ist sehr organisiert und führt mit Liebe ihr Bullet Journal. Dann kommt aber natürlich ein total gut aussehender, arroganter und cooler Typ, James, ihr in den Weg, der als Strafe mit ihr im Veranstaltungsteam zusammenarbeiten muss. Und da haben wir das Klischee: Der Badboy und das Außenseitermädchen. Er ist das komplette Gegenteil von ihr und verhält sich wie ein Idiot. Oder eher er ist einfach einer. Aber bei seinen Eltern kann man das verzeihen, da er es schwer hat. Diese sind streng und planen sein ganzes Leben vor. Dafür bekommt er aber alles, was er möchte.

Kurze Randnotiz von mir: Nein, man kann schlechtes Verhalten nicht wegen seiner Vergangenheit, seinen Eltern oder sonst wem entschuldigen. Man muss selbst dafür gerade stehen und man ist immer noch ein selbst denkendes Wesen. Wenn dich jemand so behandelt, dann mach Schluss. Fertig. Zufällig treffen sie sich Ruby und James auch überall, was die Geschichte auch nicht sehr glaubhaft macht. Ja, es ist ein Buch, dennoch sollte man die Handlung irgendwie glauben können.

Ruby mochte ich eigentlich als Protagonistin. Sie ist intelligent, hat Ziele und weiß was sie möchte. Aber sie ist auch sehr naiv und James‘ Aussehen und Coolness hat wohl all seine Taten entschuldigt. Und natürlich seine Vergangenheit. Außerdem hat er ein Geheimnis, das ihn interessant macht. Da kann man ja nur sein Verhalten verzeihen. Ähm nein. Aber ihre Naivität und einige ihrer Handlungen haben mich wirklich wütend gemacht. Manchmal verhält sie sich wie eine Erwachsene und plötzlich wieder kindisch wie ein Teenager. Man hat versucht sie verantwortungsvoll darzustellen, aber das ist sie kein bisschen. Sie hat keine Selbstachtung. Am Anfang schon, als James ihr Schweigegeld geben wollte, aber ab dann geht es mit ihr bergab.

James ist fast volljährig und sollte selbst denken können und wissen, dass man das nicht macht, was wer Ruby antut. Ruby verzeiht ihm aber natürlich. James ist kein bisschen selbstständig und damit das genaue Gegenteil von Ruby. Ich habe keine Ahnung, was die beiden verbinden soll, um eine Beziehung zu führen. Naja nichts, sonst würden sie sich ja nicht dauernd wieder trennen, um wiede zusammen zu kommen. James kann nichts für sich selbst entscheiden und sich seinen Eltern nicht widersetzen. Ich frage mich, wie er jemals ein eigenes Leben führen möchte? Außerdem hat er ziemliche Stimmungsschwankungen und ich kam gar nicht mehr hinterher.

Auch so gibt es ein ziemliches Hin und Her zwischen Ruby und James, das mich irgendwann angefangen hat zu nerven. „Ich darf nicht mir ihr zusammen sein“, „Ich kann nicht mit ihm zusammen sein“. Was mich auch gestört hat: Zuerst weiß James nicht mal mehr Ruby ist und dann verliebt er sich innerhalb von Tagen und sehr wenigen Gesprächen in sie. Das ging etwas schnell.

Die Geschichte ist voller Drama. Nicht nur zwischen Ruby und James, auch bei den Nebencharakteren ist ziemlich viel los und Ruby hat irgendwie mit allem zu tun. Sie ist immer zur falschen Zeit am falschen Ort und bekommt alles mit, was sie nicht mitbekommen sollte. Manchmal war das wirklich zu viel des Guten und dadurch wirkt die Geschichte sehr überladen. Es wurde versucht, zu viele Themen in das Buch zu stopfen. Homosexualität, Missbrauch, Behinderung, verbotene Liebe, Tod… alles ist dabei.

Ich weiß, dass viele sagen, dass dieses Genre hat von solchen Geschichten lebt und einige diese Art von Story erwarten. Ich werde aber nicht einfach drüber wegsehen und es einfach so hinnehmen. Das ist eine ungesunde Beziehung, die die beiden eingehen. Da passt der Titel, jemand sollte Ruby wirklich vor solchen Typen beschützen. Das hat sie nicht verdient. James sollte sich auch mal Hilfe holen.

Was ich mochte waren die Nebencharaktere. Vor allem Rubys Schwester ist eine ganz besondere Person von der ich gerne mehr gelesen hätte. Aber auch die Geschichte der Schwerster von James hat mich sehr interessiert. Insgesamt blieben die Nebencharaktere nicht nur oberflächlich. Man hat auch mit ihnen gehofft und gebangt. Manchmal habe ich lieber über sie als über die Protagonisten gelesen.  Auch die Beschreibung von Oxford hat mir gefallen. Es wirkte authentisch und endlich hat sich Ruby halbwegs normal benommen, weil James nicht ständig in ihrer Nähe.

Das Buch endet mit einem ziemlichen Cliffhanger und macht neugierig auf die nächsten zwei Bände, die ich aber nicht mehr lesen werde. Dieses Hin und Her zwischen den beiden noch zwei Bände ertragen? Nein danke. Besodners nicht nach dem, was er sich geleistet hat und wenn Ruby so etwas wieder verzeiht, verstehe ich die Welt und die Autorin nicht mehr. James ist respektlos und an seinem Verhalten ist nichts zu entschuldigen. Egal wie viele teuere Taschen er Ruby kauft, dem Veranstaltungsteam hilft oder sich 1000 Mal entschuldigt.


fazit

Diejenigen, die dieses Hin und Her zwischen Charakteren mögen und auch gerne dieses Genre lesen, denen wird Save Me bestimmt sehr gut gefallen. Trotzdem sollte man auch hinter die Fassade schauen und sich mal hinterfragen, ob das alles so gut ist, wie es im Buch beschrieben wird. Ich werde aber die Reihe nicht beenden.

22 Gedanken zu „Rezension – Save Me – Mona Kasten

  1. Liebe Charline,Du hast mich richtig neugierig gemacht,das Buch zu lesen.Ich werde es mir einfach vom Osterhasen wuenschen.Du weist ja,wenn die Handlung in England spielt, bin ich immer interessiert.
    Alles Liebe OMA
    hast Du Dich von dem Messe Stress erholt?

  2. Ich kann verstehen warum du es nicht magst. ? ich Stimme dir auch in allen zu und ich glaube dem Großteil der Leser ist klar, dass das nicht alles ganz so der Realität entspricht. Aber danke für den Einblick ins Buch! Bin mir selbst noch unsicher. ?

  3. Hey, kann deine Meinung nachvollziehen. Mir hat das Buch zwar insgesamt gut gefallen, doch für mich hat sich die Beziehung viel zu langsam entwickelt und ich hatte manchmal echt keine Lust weiterzulesen. Doch insgesamt fand ich es gut und werde auch die weiteren Teile lesen :).

  4. Hey liebste Charline,
    das ist echt eine grandiose Rezension! Ich liebe einfach den Stil in dem du sie schreibst und einfach dieses leicht ironische, das in dieser Rezension mitschwingt. Das Buch liegt bei mir immernoch ungelesen herum, aber so wie es aussieht, wird es mir wohl auch nicht gefallen. Ich bin weder Fan von New Adult noch von diesen schrecklichen On-Off Beziehungen. Und wie du es in deiner Rezension darstellst, wird das Klichee solcher Romane hier wunderbar bedient.
    Ich bin jedenfalls gespannt und hoffe, dass es mich überraschenderweise doch noch vom Hocker hauen wird! XD
    Alles alles Liebe,
    Feli

    1. Ach Feli, danke für diese lieben Worte! Das macht mich froh, dass du meine Rezensionen so magst! <3 Ich hoffe natürlich auch, dass es dir gefallen wird. 😀 Tut es ja dem Großteil! Also viel Spaß damit
      Liebe Grüße
      Charline

  5. Hallo 🙂
    Ich wollte mir das Buch eigentlich kaufen, doch werde ich es zwei Mal überlegen, oder einfach auch lesen, um darüber eine Rezension zu schreiben.
    Ich hoffe es wird mir dennoch einigermassen gefallen.
    Ich bin gespannt auf das Buch
    Einen schönen Tag
    Serafina 😀

  6. Pingback: Rezension – Save Me | Mona Kasten – frau.nat
  7. Vielen Dank für diese Rezension! Ich habe das Buch gestern angefangen und hatte mich schon darauf eingestellt, dass es sich eher um eine Liebesgeschichte im „Twilight-Stil“ handelt wird – was ja oft auch Spaß macht zu lesen, mit einer gewissen Distanz. Aber diese Geschichte hat mich wirklich umgehauen – dass diese toxische Beziehung als eine Art Ideal von Liebe dargestellt wird, und damit vielen jüngeren Leser*innen vermittelt wird, Beziehungen und Liebe sehen so aus, finde ich sehr problematisch. Deshalb danke für deine Kritik dazu!

  8. Hey! Ich hab deine Buch-Review gelesen und kann in einigen Punkten mit dir übereinstimmen. Jedoch finde ich bei manchen Sachen, stimmt es nicht ganz was du geschrieben hast: James ist ja kein wirklicher Bad Boy, klar er feiert viel, aber man merkt das er seine Schwester liebt, seine Freunde und das seine Schulbildung wichtig sind. Er strengt sich an und in ein paar Kapitel kommt auch vor das er sich mit Lydia zusammen setzt und Stunden lang für Oxford lernt. Es ist aufjedenfall ein Klischee, aber ich finde da gibt es schlimmere. Mein zweiter Punkt ist das es kein hin und her ist, mit dem „Ich kann nicht mit dir zusammen sein“ und „Ich kann nicht ohne dich“. Ich finde es ist klar das nachdem sie zusammen sind auch zusammen bleiben. Sie trennen sich ja auch nicht wirklich, natürlich gibt es Probleme, aber keine normale Beziehung ist ohne Probleme. Das waren so meine Punkt, aber ins Gesamt stimme ich dir schon sehr zu! Liebe deinen Bloggg!

    1. Hallo Eva,

      danke für deinen lieben Kommentar und deine Meinung zum Buch 🙂
      Jede*r Leser*in nimmt die Geschichten ja auch anders wahr, deswegen freue ich mich immer zu lesen, wie andere das empfanden.
      Da ich das Buch vor drei Jahren gelesen habe, kann ich auch nicht mehr viel dazu sagen, da Erinnerungen fehlen 😀
      Freue mich aber, dass es dir anscheinend anders ging und vielleicht auch besser gefällt als mir damals
      Liebe Grüße
      Charline

      1. Ja da hast du recht! Jeder nimmt es anders war und ich hab mich auch sehr darüber gefreut eine andere Meinug zu lesen, da man die Bücher dann ganz anders betrachten kann!

  9. Hey! Erstmal wollte ich sagen, dass dein Buchblog echt spitze ist! Ich liebe es deine Rezensionen zu lesen! Ich stimme dir bei der rezesion voll kommen zu, jedoch finde ich das manche Sachen nicht ganz stimmen. (Wird aber auch alles Geschmacksache sein). Ich finde beispielweise, gar nicht so Klischeehaft: James ist kein klassischer bad Boy (Hardin Scott ist einer aber James Beaufort finde ich nicht). Ich meine klar geht er gerne feiern, macht sich aber auch Gedanken um seine Zukunft und sorgt sich um seine Leistungen. Er liebt seine Freunde und Lydia über alles. Er und Ruby streiten sich zudem auch nicht oft und es ist kein Hin-und-Her. Als sie zusammen gekommen sind, haben sie sich kein einziges mal wieder getrennt. Ich finde da gibt es wahrhaftig schlimmere Klischees. Trotzdem finde ich die Rezension sehr gut! Würde mich freuen wenn du antwortest und wir vielleicht ein bisschen diskutieren könnten!

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