Das Gold der Krähen

Das Gold der Krähen – Leigh Bardugo – Rezension

Mit großer Begeisterung habe ich letztes Jahr Das Lied der Krähen von Leigh Bardugo gelesen und geliebt. Dieses Jahr erschien der zweite Band der Reihe, Das Gold der Krähen, und somit auch der Abschluss. Natürlich hatte ich große Erwartungen an das Finale.

Kaz Brekker und seinen Krähen ist ein derart spektakulärer Coup gelungen, dass sie selbst nicht auf ihr Überleben gewettet hätten. Statt der versprochenen fürstlichen Belohnung erwartet sie jedoch bitterer Verrat, als sie nach Ketterdam zurückkehren. Haarscharf kommen die Krähen mit dem Leben davon, Kaz‘ Geliebte Inej gerät in Gefangenschaft. Doch Kaz trägt seinen Spitznamen »Dirtyhands« nicht ohne Grund – von jetzt an ist ihm kein Deal zu schmutzig und kein Risiko zu groß, um Inej zu befreien und seinen betrügerischen Erzfeind Pekka Rollins zu vernichten.

Das sensationelle Finale von Leigh Bardugos Fantasy-Bestseller um den tollkühnsten Coup der Fantasy-Geschichte

In Das Gold der Krähen wollen sich die sechs Außenseiter Rache nehmen. Denn sie wurden verraten und haben nie ihre Belohnung erhalten, die ihnen für den Gefängniseinbruch versprochen wurde.

Was mir an dem Buch wieder sehr gefallen hat, waren die Charaktere, die ich schon in Band 1 so sehr geliebt habe. Endlich können wieder mit den bekannten Anti-Helden Zeit verbringen und sie sind genauso gewissenlos, sarkastisch und stark wie man sie kennt und es von ihnen erwartet. Sie sind alle ganz besondere Menschen mit verschiedenen Problemen, keiner von ihnen ist perfekt und doch sind sie so liebenswert. Und trotz der Probleme verbindet sie alle eine tiefe Freundschaft und sie riskieren viel für den anderen. Und für manche noch mehr. Denn angedeutete Gefühle im ersten Teil erhalten in diesem Buch mehr Platz und nehmen eine größere Rolle ein. Doch trotzdem ist die Geschichte nicht zu romantisch. Es ist eher ein kleiner Nebenstrang, der aber trotzdem die nötige Zeit bekommt, die er benötigt und auch ans Herz geht.

Was mir leider nicht so gut gefallen hat, war der für mich gefühlt fehlende rote Faden. Im ersten Band gab es ein Ziel: ins Gefängnis einbrechen. In Band 2 gibt dafür viele Ziele, die sich immer wieder ändern. Es wurden immer neue Punkte auf dem Weg hinzugefügt,erledigt und etwas neues stand an. Ich wusste nie so wirklich, worauf die Geschichte zum Ende hin nun hinauslaufen wird und was das besagte Ziel ist. Es fehlte, wie erwähnt, der rote Faden, was ich etwas schade fand.
Die Handlung ist, wie im ersten Band auch, schon eher komplex aufgebaut. Dinge geschahen, die erst nach ein paar Seiten einen Sinn ergaben und aufgelöst wurden, was für einige Überraschungseffekte und Wow-Momente sorgte. Die Außenseiter und besonders Kaz wissen, wie sie andere Menschen austricksen und für sich gewinnen können. Das liebe ich an der Reihe, denn man kann sich nie sicher sein, was Bardugo mit einer Handlung wirklich vorhat; meist nicht das, wonach es ausschaut. 

Zwischen den wirklich spannenden und actiongeladenen Szenen werden immer wieder Erinnerungen an die Vergangenheit der Charaktere mit eingebaut. Dadurch lernt man sie noch besser kennen und verstehen. Man versteht besser, warum sie auf bestimmte Art handeln und man erkennt die Wandlungen, die sie durchmachen. Ich finde es großartig, wie sich Kaz und co. im Verlauf der Bücher auf positive Weise verändert haben, was der Geschichte meiner Meinung nach Mehrwert bietet.

Der Schreibstil und der Weltenaufbau ist wie vom ersten Band gewohnt wirklich fantastisch und sehr atmosphärisch. Man besucht viele Orte und trifft viele Menschen, die alle etwas Besonderes an sich haben und man kann sich immer diese sehr gut vorstellen und einfach in der Geschichte versinken. Bardugo spielt gerne mit Überraschungseffekten und Wendungen, die es manchmal wirklich in sich haben. Beim Lesen kamen bei mir viele Gefühle auf. Ich war gespannt, habe gelacht, war überrascht und einmal auch sehr traurig. Die Geschichte ist wirklich sehr emotional und abwechslungsreich und das macht das fantastische Leseerlebnis aus.

Das Finale fand ich etwas enttäuschend, da habe ich nach Band 1 etwas anderes erwartet. Doch trotzdem bin ich mit dem Ende zufrieden und kann die Bücher glücklich ins Regal räumen und mit der Geschichte abschließen. Ich bin wirklich froh, dass ich diese Bücher gelesen habe. Und trotzdem bin ich wirklich traurig, dass die Geschichte hier nun ihr Ende gefunden hat. Ich würde so gerne noch mehr Zeit mit diesen sechs Charakteren in genau dieser Welt verbringen. Und auch wenn mir dieses Buch nicht so gut gefallen hat wie Band 1, habe ich es doch geliebt. Allein wegen Kaz, Inej, Matthias, Nina, Jesper und Wylan. Denn sie sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich werde sicherlich diese Bücher nochmal lesen, um die sechs wieder zu treffen.
Jetzt muss ich unbedingt noch die Grischa Trilogie lesen, die auch in dieser Welt spielt.


Fazit

Das Gold der Krähen ist das Finale der Geschichte um unsere sechs Außenseiter. Es war wieder spannend, überraschend, aber auch sehr emotional. Für mich kommt das Buch nicht an Band 1 heran, aber es ist trotzdem ein Highlight dieses Jahres. Danke Leigh Bardugo für dieses tolle Leseerlebnis.

Allgemeine Infos

Titel: Das Gold der Krähen
Autorin: Leigh Bardugo
Verlag: Knaur
Seitenanzahl: 592
Band 2 von 2

2 Gedanken zu „Das Gold der Krähen – Leigh Bardugo – Rezension

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