Rezension – Das Mädchen, das den Mond trank

Titel: Das Mädchen, das den Mond trank
Autorin: Kelly Barnhill
Verlag: Fischer Sauerländer
Genre: Kinderbuch ab 10 Jahren, Fantasy
Seitenanzahl: 464

Ich danke dem Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar!


leserlichkeitIm Sternenlicht liegt natürlich Magie. Das ist allgemein bekannt. 
Aber Mondlicht: Das ist eine ganz andere Geschichte. Mondlicht ist pure Magie. 
Das weiß jeder.

Diese Geschichte erzählt von einer Hexe, von der alle glauben, sie sei böse, einem kleinen Mädchen, das die Hexe bezaubert, einem sechsarmigen Sumpfmonster, das Gedichte liebt, von einem wahrhaft winzigen Drachen und einem jungen Mann, der sich aufmacht, die Hexe zu töten.

Jedes Jahr lassen die Bürger des Protektorats ihr jüngstes Kind im Wald zurück – als Opfergabe zum Schutz vor der bösen Hexe. Jedes Jahr rettet die Hexe Xan die ausgesetzten Kinder, denn sie ist gar nicht böse.
Dieses Jahr jedoch ist alles anders. Xan gibt dem ausgesetzten kleinen Mädchen aus Versehen Mondlicht zu trinken. Doch Mondlicht ist pure Magie! Und so wächst in dem Kind, genannt Luna, große Macht heran … Wird sie diese Macht für das Gute einsetzen und die Stadt, die sie einst opferte, von ihrem grausamen Schicksal befreien?

Quelle: Fischer


meinemeinungIch war gleich verzaubert von dem Cover und dem Klappentext und wollte das Buch natürlich sofort lesen. Die Geschichte nimmt mehrere Jahre ein. Es beginnt mit dem Tag des Opfers, dem Tag an dem die Hexe jedes Jahr kommt und das jüngste Kind der Stadt verlangt. Ansonsten würde sie Unheil bringen. Das hört sich grausam an. Was jedoch fast niemand weiß: Die Hexe ist gar nicht böse… Diesen Teil fand ich besonders interessant. Nur weil jemand sagt, das jemand böse ist, muss das doch gar nicht so sein. Denn nicht die Hexe ist diejenige, die böse ist.

Xan, die Hexe, nimmt Luna bei sich auf und gibt ihr Mondlicht zu trinken und damit nimmt die Geschichte ihren Lauf. Denn Luna wird magifiziert. Was ich besonders schön fand, ist der Aufbau der kleinen Familie. Es gibt ein weises Sumpfmonster, einen super lieben Minidrachen, die alte freundliche Hexe und Luna, die voller Magie ist. Besonders der Aspekt der Freundschaft wurde mit dieser Konstellation wundervoll umgesetzt. Sie alle sind so verschieden, setzen sich aber für einander ein und helfen einander. Man muss nicht verwandt sein, um eine Familie zu sein. Aber auch die Liebe von einer Mutter zu ihrem Kind wurde hier wunderbar demonstriert. Die Liebe wird nicht vergehen, auch wenn die Mutter ihr Kind jahrelang nicht sieht. Bis auf Xan, deren Handeln ich oft nicht nachvollziehen konnte, hatte ich viel Spaß mit den Charakteren.

Und ich muss ja nicht extra erwähnen, dass Drachen toll sind, oder? Drachen sind fast so cool wie Dinosaurier und ich freue mich immer, wenn sie in Büchern erscheinen! Und dieser Drache ist lieb und nicht böse. Auch die Hexe ist freundlich und ist für alle da, die ihre Hilfe brauchen. Das ist anders, aber genauso wünsche ich es mir!

Das Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen und einige Personen (und Wesen) spielen eine wichtige Rolle. So liest man die Geschichte aus mehreren Perspektiven und weiß mehr, als die einzelnen Personen. Einzelne Stränge habe ich liebe gelesen als die anderen. Wir erfahren, wie es Lunas Mutter ergeht, nachdem ihr Kind weggenommen wird. Ein Junge, der das erleben musste, wird zum Mann und möchte einen anderen Weg einschlagen. Xan erzieht Luna und hat wichtige Dinge vergessen, die sie nicht vergessen sollte. Es passiert einiges im Buch, aber die Geschichte wirkt trotzdem nicht überladen.

Das Buch steckt wirklich voller Magie, der guten und der bösen. Wer wirklich böse ist, wird aber erst später klar und das war eine Überraschung. Luna ist sogar so magisch, dass Xan etwas dagegen tun muss. So ganz verständlich fand ich die Magie aber nicht, mir haben da ein paar Erklärungen gefehlt. Auch mit den Zeitsprüngen hatte ich manchmal ein paar Probleme und wusste erst nach ein, zwei Seiten, wo ich mich gerade befinde.

Es geht aber nicht nur um Luna, die lernen muss, mit der Magie umzugehen. Es wird auch über eine Stadt geschrieben, die unterdrückt wird und mit der Sage um die böse Hexe im Schach gehalten wird, damit sie sich nicht widersetzt. Man muss immer hinter die Fassade schauen und sollte den Herrschern nicht alles glauben.

Ich möchte auch noch den Schreibstil erwähnen, der wirklich sehr poetisch ist und genau zu einem Märchen passt. Dennoch ist er einfach gehalten und so für Kinder gut lesbar. Ich hatte das Buch schnell durch, was auch an dem Stil lag.


fazitDas Mädchen, das den Mond trank hat mich besonders mit den Charakteren und der Darstellung von Freundschaft und Familie überzeugt. Es ist ein vollkommen anderes Märchen als die, die man kennt, aber dennoch wunderschön zu lesen.

4 Gedanken zu „Rezension – Das Mädchen, das den Mond trank

  1. Huhu! 🙂
    Das klingt ja wirklich nach einer ganz zauberhaften Geschichte. Der Titel klingt schon so richtig magisch und was ich in deiner tollenRezension gelesen habe, sagt mir auch total zu. Lieben Dank für das Vorstellen! 🙂
    Liebste Grüße ?
    Gabriela

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