Rezension – Harry Potter and the Cursed Child -J. K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne

Diese Rezension wird spoilerfrei sein. Ich denke aber, dass ich in den nächsten Wochen noch eine Buchbesprechung schreiben werde, in welcher ich auf einige Details eingehen und sie diskutieren werde. Diese Rezension könnt ihr ohne Angst lesen, ich werde nichts verraten.

Titel: Harry Potter and the Cursed Child
Autor: J. K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne
Verlag: Little, Brown
Seitenanzahl: 344


vordembuch

HP3Nach meinem letzten Beitrag 7 Gründe, warum ich Harry Potter liebe wisst ihr höchstwahrscheinlich, dass ein großer Teil meines Herzens für diese Bücher schlägt. Schon früh habe ich Cursed Child vorbestellt und sehnlichst darauf gewartet. Nun endlich konnte ich es lesen und wieder in diese wundervolle Welt eintauchen. Es war zunächst ein komisches Gefühl, aber meiner Meinung nach hat es sich gelohnt.


inhalt
(nur ganz kurz, kann gerne übersprungen werden)

19 Jahre nachdem Voldemort besiegt wurde, versucht Harry Potter ein normales Leben zu führen. Sein Sohn Albus wird in Hogwarts eingeschult, aber es kommt alles ganz anders, als alle erwarten. Albus distanziert sich immer mehr von seinem Vater. Er ist genervt von den Erwartungen der anderen. Aber dann trifft er einen Jungen, mit dem er sich sofort verbunden fühlt. Eines Tages erfährt Albus etwas Besonderes und trifft eine folgenschwere Entscheidung.


meinemeinungZunächst einmal möchte ich auf die Skriptform eingehen. Cursed Child ist kein „normales“ Buch, das in Fließtext geschrieben wurde, sondern das Skript zu dem Theaterstück. Es besteht nur aus Dialogen und zu Beginn einer neuen Szene aus Beschreibungen des Bühnenbilds und dem Ort, an dem wir uns befinden.

Und dann geht es los. Harry, Ginny, Albus, Harry … und so weiter. Also bitte erwartet kein neues Harry Potter Buch. Das hier ist ein Stück.
Es ist für die Bühne gedacht und kann wirklich nicht mit einer „normalen“ Harry Potter Geschichte verglichen werden. Ich habe das Gefühl, dass einige zu viel erwarten. In einem Theaterstück kann nicht alles aufs kleinste Detail erläutert werden, es fehlen viele Hintergrundinformationen. In einem 500 Seiten Roman hat man natürlich viel mehr Spielraum für so etwas.
Ich denke auch, dass das Stück live nochmals ganz anders wirkt, als wenn man es liest. Es wurde geschrieben, um auf der Bühne aufgeführt zu werden, als Buch wäre Rowling wahrscheinlich ganz anders an gewisse Handlungen gegangen. Für mich ist dies eine eigenständige Geschichte und ich sehe sie nicht wirklich als den „8. Harry Potter Band“ an, denn es ist nun mal eine ganz andere Textform und „passt“ meiner Meinung nicht wirklich zu den anderen Büchern. Zunächst muss man sich an die Textform gewöhnen, aber nach einigen Seiten war ich wieder komplett gefangen und konnte mich von dem Buch gar nicht mehr losreißen.

Jedenfalls bin ich mit keinen großen Erwartungen an das Buch gegangen. Natürlich habe ich mich gefreut, aber ich habe kein neues Harry Potter Buch erwartet. Für mich war jahrelang nach dem siebten Band Schluss und wird es jetzt auch weiter sein. Ich sehe Cursed Child als ein schönes Extra, aber so richtig zur Harry Potter Welt gehört es für mich nicht, auch weil es nur ein Theaterstück ist. Wäre dies als ein richtiges Buch geschrieben worden, dann wäre meine Meinung darüber vielleicht eine andere. Aber jetzt ist dieses Buch für mich da, an sich mag ich es auch wirklich sehr, aber es ist für mich nur ein Zusatz. Auch, da diese Geschichte nicht 100% aus Rowlings Schreibfeder entsprungen ist. Es ist nicht allein ihr Werk und das merkt man vielleicht auch an einigen Stellen.

Die Geschichte an sich finde ich wirklich toll. Die Idee dahinter finde ich sehr interessant und ich hätte nicht damit gerechnet. Zu Beginn hatte ich etwas ganz anderes erwartet. Mich hat das Buch unterhalten und ich hatte Spaß am Lesen. Ich wurde überrascht, ich habe gelacht, ich war gespannt und an manchen Stellen auch traurig. Insgesamt war es eine kurze und kleine emotionale Achterbahnfahrt. Manche Stellen haben mich auch sehr gerührt und einfach so glücklich gemacht. Ich muss zugeben, dass ich auch ein, zwei Tränchen geweint habe. Die Geschichte hat viele ernste Themen und wirkt auf mich erwachsener als die Vorgänger. Viele wichtige Aspekte wurden angesprochen, wie die Last, die auf Albus liegt. Einige Gespräche zwischen Harry und Albus haben mich sehr berührt. Es ist einfach sehr interessant zu sehen, wie sich die Charaktere entwickelt haben. Ich bin einfach glücklich, denn ich bin froh, dass das Buch nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen ist.Bei der Lebensgeschichte von Harry kann es Albus ja nicht leicht haben.
Ich war auch sehr gefesselt, denn die Geschichte ist wirklich spannend! Ich habe das ganze Buch über mitgefiebert. Viele finden die Handlung unrealistisch und etwas kann ich die Kritiker auch in dieser Hinsicht verstehen, aber ich verweise wieder auf meine Worte oben. Da es ein Stück ist, stört mich dieser Aspekt nicht.

Über all die Charaktere habe ich mich natürlich sehr gefreut! So viele alte Bekannte tauchen wieder auf. Mit vielen von ihnen hätte ich wirklich nicht gerechnet und umso glücklicher war ich natürlich. Die Charaktere erscheinen mir auch passend und glaubhaft und sie gleichen ihren „jüngeren Ichs“. Über einige Wandlungen war ich auch sehr glücklich. Natürlich fehlen etwaige Beschreibungen und man erfährt von ihnen nur durch ihre Worte. Es war einfach toll zu erfahren, was aus den Figuren geworden ist, wie sie sich entwickelt haben und was sie „heute“ so machen. Welchen Beruf haben sie erlernt? Sind sie glücklich? Besonders eine der Hauptfiguren hat mich begeistert, auf diese werde ich im nächsten Post näher eingehen. Es war schön, wieder die alten Freunde zu treffen und mit ihnen ein neues Abenteuer zu erleben. Denn ich muss schon zugeben, dass ich es vermisst habe.

Zum Schreibstil kann ich natürlich nicht viel sagen. Es sind nun mal nur Dialoge. In diesem Jahr habe ich schon einmal auf Englisch gelesen. Im Gegensatz zu Red Queen fand ich Cursed Child wirklich sehr einfach. Das liegt natürlich auch daran, dass es sich nur um Dialoge handelt. Nur selten musste ich Begriffe nachschauen, das meiste hat man auch anhand des Kontexts verstanden. Ich bereue es nicht, das Buch schon auf Englisch gelesen zu haben.


FAZITIch kann jedem Harry Potter Fan Cursed Child empfehlen. Aber ich kann nur sagen, dass man keinen Roman erwarten sollte. Es ist ein Theaterstück und kann keineswegs mit einem der früheren Bücher verglichen werden. Seht es als ein tolles Extra und eine weitere Möglichkeit, in die wunderbare Welt von Harry Potter eintauchen zu können.

Ich vergebe 5 von 5 Sternenbrisen

5sternenbrisen


Die deutsche Ausgabe wird am 24.09.16 im Carlsen Verlag erscheinen!

12 Gedanken zu „Rezension – Harry Potter and the Cursed Child -J. K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne

  1. Hey Sternenbrise
    ich habe das Buch uch gerade gelsen und stimm dir voll kommen zu, ein tolles Buch mit vielen Überraschungen. Leider ist mein Englisch nicht das beste und auch wenn man vieles aus dem Kontext herraus versthen konnte freu ich mich schon auf die deutsche Ausgabe 😉
    Lg Hannah

  2. Liebe Charline,
    ich danke dir für diese wunderschöne Rezension. Ich habe schon so einige zu diesem Buch gelesen und alle waren schlichtweg total dämlich. (Sorry!) Entweder sie waren voller Spoiler, was ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht toll finde oder ich hatte das Gefühl, dass die Leser das Buch nicht verstanden haben. Du hast vollkommen recht, es ist ein Skript und daher nicht mit den anderen 7 Büchern in reiner Romanform nicht vergleichbar. Und die Erwartungen wurden von den meisten zu hoch angesetzt. Die meisten haben sich – meiner Meinung nach – zu sehr von den FanFics in den letzten Jahren beeinflussen lasse und von Theorien, die durch das Internet geisterten.
    Ich bin daher auf die Umsetzung auf der Bühne gespannt. Es gab so einige Szenen im Buch, bei denen ich mich fragte, wie das auf der Bühne ohne Special Effects aus dem PC funktionieren soll. Deswegen freue ich mich umso mehr es endlich live zu sehen. 😀
    Liebe Grüße
    Jule

    1. Liebe Jule,
      Vielen Dank für die lieben Worte! Ich freue mich sehr über deinen Kommentar 🙂
      Ja, ich finde es sehr schade, dass viele das Buch so negativ kritisieren. Natürlich darf jeder seine Meinung sagen, aber ich denke auch, das Konzept Skript nicht wirklich verstanden haben. Haha ja, im Geiste habe ich mir alles wie in einem Film vorgestellt, bin sehr auf die Bühnenshow gespannt (falls ich sie mal sehen kann 🙁 )
      Ganz liebe Grüße
      Charline

    1. Huhu!
      Das freut mich 😀 Ja, ich habe ja meine Meinung dazu geschrieben. Ich empfinde das gar nicht so, man muss sich halt darauf einlassen und es nicht mit einem Roman verwechseln 🙂
      Liebe Grüße

  3. Huhu,
    vielen Dank dür diese Spoilerfreie Rezension – das findet man tatsächlich kaum und ich wollte aber gerne schon mal was lese, bevor ich es dann selber in der Hand halte. Ich finde, das klingt zauberhaft. Ich habe auch das Gefühl, dass man viel mitbekommt, das jeder denkt ist das 8 Buch. Für mich ist die Reihe abgeschlossen und wenne s ein Theaterstück ist, dann würde ich es auch er als schönen Zusatz aus der Harry-Welt sehen, wie die anderen Zusatzbücher eben auch :). Hm naja un unrealistisch..es ist Harry 😀 die anderen bücer waren dann wohl realistisch ^^. Ich bin schon ganz gespannt, diese meinungne auch irgendwann zu lesen, warum die Leute sie haben. Dazu aber erst mal das Buch selbst. Und ich freue mich dann auch schon, auf deine genauere Besprechung.
    glg Franzi

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