Kurzrezensionen – Tote Mädchen lügen nicht / Sind Tote immer leichenblass?

Hallo ihr Lieben,

da ich momentan viel an meiner Hausarbeit gesessen habe, hatte ich nicht viel Zeit zum Bloggen. Dennoch habe ich manchmal zur Ablenkung zu einem Buch gegriffen und konnte zwei Bücher beenden. Jedoch habe ich nicht das Gefühl, dass ich viel zu den Büchern sagen kann. Aus diesem Grund habe ich überlegt, mich mal an Kurzrezensionen zu wagen. Viel Spaß!


Tote Mädchen lügen nicht – Jay Asher

Autor: Jay Asher
Verlag: cbt
Seitenanzahl: 286
Preis: € 8,99 [D], € 9,30 [A]
ISBN: 978-3-570-30843-1


klappentext
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Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf »Play« – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat.
Mit Hannahs Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. 13 Gründe haben sie zu ihrem Selbstmord geführt, 13 Personen, hatten ihren Anteil daran.

Clay ist einer davon …


meinemeinung

Dieses Buch ist sehr bekannt und gefühlt hat es jeder schon gelesen. Ich habe es vor ca. zwei Jahren in einem Bücherschrank entdeckt, aber dennoch nicht gelesen. Erst als ich erfahren habe, dass Netflix zu diesem Buch eine Serie gedreht hat, die Ende März anlaufen wird, habe ich mich dazu entschlossen, das Buch endlich zu lesen. Wir erfahren in 13 Kapiteln, warum sich Hannah dazu entschieden hat, sich ihr Leben zu nehmen. Das Buch ist wirklich sehr berührend, beklemmend, aber auch spannend. Man erfährt, wie schnell ein Gerücht das Leben von einem Menschen zerstören kann. Denn für viele sind Gerüchte spannender als die Wahrheit und man glaubt eher daran. Und ein paar Hänseleien sind doch auch nicht so schlimm, oder? Oft denken Teenager nicht über die Konsequenzen ihrer Taten nach und das ist das Problem. Eins führt zum anderen und genau das zeigt das Buch auf.

„Niemand von uns weiß genau, wie viel Einfluss wir auf das Leben der anderen haben. In der Regel gibt es keine konkreten Hinweise, und so machen wir einfach weiter, ohne unser Verhalten zu überdenken.“ (S. 154)

Was das Buch so besonders macht, ist die Erzählweise. Hannah berichtet genau, wie eins zum anderen geführt hat und was alles passiert ist, bevor sie sich für Selbstmord entschieden hat. Da aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde, geht das Erzählte sehr nahe. Ihre Parts sind in Kursivschrift geschrieben. Auch Clay, der sich die Kassetten anhört, erzählt das Geschehen in der Ich-Perspektive. Man fühlt seinen Schmerz und die Trauer.

„Am liebsten würde ich auf Stopp drücken und zum Anfang ihres Gesprächs zurückspulen. Am liebsten würde ich die Vergangenheit ungeschehen machen und sie warnen.“ (S. 63)

Ich finde Tote Mädchen lügen nicht sollte man unbedingt lesen. Am besten schon im Jugendalter. Es spricht sehr wichtige Themen an Schulen an, wie Mobbing, Gerüchte und Ängste der Jugendlichen. Dazu ist das Buch auch spannend und lässt den Leser nicht mehr los. Auch nachdem ich das Buch beendet habe, musste ich noch lange darüber nachdenken. Von Selbstmord bekommt man oft nichts mit, aber es geschieht und sollte deswegen mit Jugendlichen besprochen werden. Oft ist es die Summer kleiner Dinge, die einen Menschen das Gefühl geben lassen, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Eine kleine Lüge kann einen großen Schaden anrichten.


Sind Tote immer leichenblass? – Michael Tsokos

Autor: Michael Tsokos
Verlag: Droemer
Seitenanzahl: 190
Preis: € 14,99 [D], €15,50 [A]
ISBN: 978-3-426-27700-3


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Wo Professor Boerne irrt – Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner klärt auf
Werden Mordopfer tatsächlich von den Angehörigen in der Rechtsmedizin identifiziert? Sind Rechtsmediziner bei der Verhaftung eines Verdächtigen dabei? Nehmen sie an der Vernehmung von Zeugen teil? Und reiben sie sich vor der Obduktion Mentholpaste unter die Nasenlöcher, damit sie den Leichengeruch überhaupt ertragen können? Szenen wie diese gehören zum Standardrepertoire von Fernsehkrimis. Doch mit der Realität haben sie nur selten etwas zu tun. Meist handelt es sich um Klischees von Vorgängen im Sektionssaal. Michael Tsokos, Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner und vielfacher Bestsellerautor, nimmt die bizarrsten Irrtümer aufs Korn. Er erläutert die teils groben Fehler und informiert unterhaltsam und spannend zugleich über die Mittel und Methoden der Rechtsmedizin.


meinemeinung

Die Rechtsmedizin. Aus Thrillern und Serien wie CSI ist sie nicht mehr wegzudenken. Und viele Menschen glauben, dass sie dadurch alles über die Arbeit der Rechtsmediziner  wissen. „Na, hätten die mal geschaut, was er genau gegessen hat, dann wüssten sie, wo er war, bevor er gestorben ist!“.

Michael Tsokos, der auch schon mit Sebastian Fitzek ein Buch geschrieben hat, ist Rechtsmediziner und hat sich mit dem Halbwissen vieler Menschen auseinander gesetzt und gibt Antworten auf Fragen und räumt mit den Irrtümern auf. Im Buch werden 40 Aspekte erwähnt, die oft in Serien, Filmen und Büchern falsch dargestellt werden und Tsokos klärt uns darüber auf.
Das Buch ist wirklich sehr spannend und oft auch witzig. Ich finde die Arbeiten der Rechtsmediziner sehr interessant und Tsokos erklärt Dinge, wie bestimmte Todesursachen, Obduktionen und die Rechtsmedizin allgemein sehr verständlich. Und oft auch lustig. Das Buch ist sehr kurzweilig, aber sehr spannend und interessant. Im Buch sind noch einige lustige Bilder enthalten, die das an sich eher unschöne Thema Tod etwas auflockern.
Wer gern mehr über die Rechtsmedizin wissen möchte, sollte zu diesem Buch greifen!
Ach ja, auch Tsokos ist der Meinung, dass wegen dramaturgischen Aspekten die Arbeit der Rechtsmediziner in Serien und dergleichen gerne etwas verdreht werden darf. Er selbst ist ja auch Autor von Thrillern und in der fiktiven Welt darf ja alles ruhig noch einen Funken spannender sein!

15 Gedanken zu „Kurzrezensionen – Tote Mädchen lügen nicht / Sind Tote immer leichenblass?

  1. Ja lynch mich aber „Tote Mädchen lügen nicht“ werde ich mir wohl auf Netflix zu Gemüte führen, nicht als Buch 😉
    Aber „Sind Tote immer leichenblass?“ ist was für mich und ich muss gestehen, bislang immer noch keinen Toskos gelesen – so langsam wird’s Zeit!
    Liebe Grüße
    Janna

  2. Die Bücher hören sich wirklich sehr spannend und interessant an! Besonders die Botschaft des ersten Buches finde ich jetzt schon berührend und sehr erschreckend, wie wir das Leben der anderen beeinflussen, ohne es oft nicht so wahrzunehmen.
    Deine Empfehlungen werde ich mir auf jeden Fall merken!:-)

  3. das erste Buch finde ich wirklich lesenswert.Und werde es auch tun.Jugendliche haben sich schon oft das Leben genommen wenn sie gemobbt wurden,oder unschoene Bilder und Kommentare in’s Netz gestellt wurden.Menschen sollten sensibel und feinfuehlig miteinander umgehen und vor allen Dingen respektvoll.
    LB Gruesse von OMA

  4. Beide Bücher hören sich echt gut an! Tote Mädchen Lügen Nicht will ich ja seit einer gefühlten Ewigkeit lesen. Gerade bei Jugendlichen, die viele Sachen vielleicht noch nicht so ernst nehmen, ist Selbstmord so ein wichtiges Thema. Ich finde jeder sollte sich damit auseinandersetzen. Schön zu lesen, dass das Buch offenbar gut damit umgeht 🙂
    Liebe Grüße,
    Larissa

  5. JUHU, ich habe endlich auch mal ein Buch gelesen, bevor es jemand anderer gelesen hat! Das ist mir nämlich noch nie passiert! (Mit Ausnahme von Harry Potter, aber der zählt nicht, der wird ja von allen Generationen gelesen!)
    Tote Mädchen lügen nicht, oder Thirteen Reasons Why, habe ich richtig verschlungen. Jetzt habe ich Lust, es noch einmal zu lesen:) Es ist einfach ein Thema, über das viel zu selten gesprochen wird, und das viel mehr Beachtung im öffentlichen Diskurs braucht. Es ist schon ein richtiger Thriller, der Aufbau von dem Buch und die Grundidee ist echt krass.
    Liebe Grüße,
    Valerie

  6. Ich habe „tote Mädchen lügen nicht“ vor einigen Jahren für ein Buchreferat gelesen. Ich fand zwar die Idee hinter diesem Buch richtig gut, aber die Umsetzung hatte mir nicht so gut gefallen. Vielleicht sollte ich diesem Buch noch eine Chance geben und es wieder lesen ☺️

  7. Huhu,
    Ich habe ja nur wegen dem zweiten Buch auf den Beitrag geklickt. Krimis und Thriller sind nicht so meins, Rechtsmedizin (und Forensik) dagegen schon. Ich denke, ich werde „Sind Tote immer leichenblass?“ auf meine Wunschliste setzen. Interessant hört es sich auf jeden Fall an 🙂

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